Im Alltag unterstützen

Neben der Eingliederung in den Berufsalltag steht Ihre neue Mitarbeiterin oder Ihr neuer Mitarbeiter auch vor der Herausforderung, sich organisatorisch in Deutschland zurechtzufinden. In diesem Abschnitt erfahren Sie, auf welche Weise und an welchen Stellen Sie Ihre Angestellten dabei unterstützen können.

Im Alltag unterstützen

Ihre neuen Angestellten benötigen nicht nur Unterstützung im beruflichen Umfeld. Mit praktischer Assistenz, etwa beim Umzug, beim Einleben oder bei Behördengängen, können Sie ausländischen Fachkräften den Beginn in Deutschland wesentlich erleichtern.

Wohnungssuche

Falls Ihre aus dem Ausland kommende Fachkraft noch keine feste Unterkunft gefunden hat, ist es sinnvoll, ihr Kontaktdaten von lokalen Immobilienmaklern weiterzureichen. Ein Empfehlungsschreiben Ihrerseits kann der Fachkraft bei der Wohnungssuche oder bei Behördengängen zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Klären Sie Ihre Fachkraft auch über die in Deutschland notwendigen Dokumente für die Wohnungssuche (wie Ausweis, Einkommensnachweise oder Arbeitsvertrag, eventuell Schufa-Auskunft) und über das deutsche Mietrecht auf. Eine Begleitung zu Wohnungsbesichtigungen kann ebenfalls eine große Hilfe sein. Ziehen Sie zudem die Beauftragung eines Relocation-Service in Betracht, der die Fachkraft beim Umzug umfassend unterstützt.

Behördengänge und Rechtliches

Für Zugewanderte stehen in Deutschland zahlreiche Behördengänge an, wie die Anmeldung des Wohnsitzes, sowie die Regelung der Renten- und Krankenversicherung. Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern müssen zudem innerhalb von drei Monaten eine Aufenthaltserlaubnis bei der zuständigen Ausländerbehörde beantragen. Wenn Ihre Fachkraft noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt, ist es besonders wichtig, sie bei diesen behördlichen und rechtlichen Prozessen unterstützend zur Seite zu stehen.

Das deutsche soziale Sicherungssystem

Ausländische Fachkräfte, die in Deutschland ansässig und beschäftigt sind, unterliegen den gleichen sozialversicherungsrechtlichen Rechten und Pflichten wie ihre deutschen Kollegen. Es ist wichtig, frühzeitig eine Ersatzbescheinigung beim Finanzamt einzureichen. Diese Regelung gilt nicht, sofern es sich um eine Entsendung handelt, bei der keine Sozialversicherungspflicht in Deutschland besteht.

Steuern und Sozialversicherung: In der Regel sind ausländische Fachkräfte verpflichtet, ihr in Deutschland erzieltes Einkommen zu versteuern. Es ist Ihre Aufgabe, sie darüber aufzuklären. Informieren Sie sie über die verschiedenen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, die vom Bruttogehalt abgezogen werden. Dadurch unterstützen Sie ausländische Fachkräfte dabei, die Unterschiede zwischen ihrem Bruttogehalt und dem ausgezahlten Nettogehalt besser nachzuvollziehen.

Pflichtversicherungen: Es ist wichtig, dass Sie Ihre Fachkraft frühzeitig über die fünf gesetzlichen Pflichtversicherungen in Deutschland aufklären. Dazu gehören die Kranken-, Pflege-, Renten-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung. Stellen Sie sicher, dass Ihre Fachkraft bei der Sozialversicherung angemeldet wird. Dadurch erhält sie zeitnah ihren Sozialversicherungsausweis und ein Rentenversicherungskonto wird für sie eingerichtet.

Gesetzliche Rente: Informieren Sie Ihre ausländischen Fachkräfte darüber, dass sie die Ansprüche, die sie durch Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung erworben haben, bei einer Rückkehr in ihr Herkunftsland mitnehmen können.

Kinderbetreuung

Wenn Ihre Fachkraft ihre Familie nach Deutschland mitgebracht hat, können Sie auch beim Einleben der Familie unterstützend wirken. Eine Möglichkeit ist, Informationen über das deutsche Bildungssystem bereitzustellen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass das Angebot und System der Kindergartenbetreuung je nach Wohnort variieren kann.

Als Arbeitgeber können Sie Neuankömmlinge hinsichtlich der lokalen Betreuungsmöglichkeiten beraten, Kontaktdaten von Betreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen und bei der Beantragung von Plätzen in Kindertagesstätten und Horten unterstützen.

Da die Anmeldung für einen Platz in Kindergärten oder Kindertagesstätten oft mit langen Wartezeiten verbunden ist, kann die Kindertagespflege eine praktische Alternative bieten. Es könnte hilfreich sein, Termine mit potenziellen Tagesmüttern oder -vätern zu organisieren. Darüber hinaus könnten Sie als Arbeitgeber in Erwägung ziehen, die Kosten für die Kinderbetreuung teilweise zu übernehmen. Dies würde nicht nur die Familien Ihrer Mitarbeitenden entlasten, sondern auch die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber steigern.